Wurzel- und Knollengemüse anbauen und ernten

Süßkartoffel bei der Ernte
"Medizin im Kochtopf" – so könnte man Knollen- und Wurzelgemüse bezeichnen. Sie beinhalten Vitamine, Spurenelemente und viele weitere Nährstoffe, die schlicht gesund sind und das allgemeine Wohlbefinden unterstützen. Durch gärtnerische Züchtungen wurden die "Speicher der Natur" noch gehaltvoller. Mit einem durchdachten Anbauplan, dem passenden Standort und der richtigen Lagermethode können Sie sich beinahe ganzjährig mit der Wurzelkraft von Karotte, Kartoffel, Sellerie und vielen weiteren versorgen.

Unter die Lupe genommen: Knollengemüse vs. Wurzelgemüse

Gibt es einen Unterschied zwischen Knollen- und Wurzelgemüse?

Nur zur gern wird beides in einen Topf geworfen und das nicht nur beim Kochen. Umgangssprachlich werden beide sogar häufig vermischt oder mit beiden Begriffen ist das Gleiche gemeint. Setzt man die Brille des Botanikers auf, gibt es dennoch ein wesentliches Merkmal zur Unterscheidung. 

Knollen besitzen ein knollenförmiges, essbares Speicherorgan, das oberirdisch wächst. Echtes Wurzelgemüse wächst hingegen unter der Erde und bildet dort Rüben oder knollenartige Rhizome aus. 

Für den Genuss beim Essen spielt die Einteilung der Gemüse sicher kaum eine Rolle. Beim Anbau der Gemüsearten ist neben den Standortverhältnissen v.a. der Nährstoffbedarf von Bedeutung. 


Wussten Sie schon?
Knollen- und Wurzelgemüse können Sie sich auch via Aussaat in den Garten holen. Hier gibt es ebenfalls eine breite Auswahl an leckeren Gattungen, Arten und Sorten. Entdecken Sie die Vielfalt in Saatgutform

Anbau und mehr

Anbau und mehr

Prinzipiell kann Gemüse auf dem Balkon, der Terrasse als auch im Hochbeet oder normalen Gemüsebeet angebaut werden. Während auf dem Balkon und der Terrasse die Pflanzen ihren Platz in Töpfen oder anderen Pflanzgefäßen finden, kann im Hochbeet bzw. Beet direkt gesät oder gepflanzt werden. Gerade wenn der Platz vorhanden ist, besteht auch die Möglichkeit im Krater- oder Hügelbeet anzubauen. Der Boden sollte feinkörig, humos und locker sein – damit die Knollen und Wurzeln sich gut entwickeln können.

In der Regel handelt es sich bei Knollen- und Wurzelgemüse um Mittelzehrer. Günstig ist es diese nach Starkzehrern anzubauen, da es dann keiner weiteren Aufdüngung mehr bedarf. Diese Art des Gärtnerns ist ganz im Sinne des ökologischen Anbaus. Interessant ist bei all dem auch die Mischkultur und Fruchtfolge, die  in Kombination u.a. die Pflanzengesundheit positiv beeinflussen können. In unseren Ratgebern "Mischkultur" und "Fruchtfolge" erhalten sie weitere Infos rund um die beiden Themen.

Möchten Sie mehr zum Gemüseanbau allgemein, zur Standortwahl, Bewässerung, Düngung etc. erfahren, können Sie hierzu unseren passenden Ratgeber "Gemüse" lesen.



Jetzt ist Erntezeit für Möhren, Radieschen & Co.

Jetzt ist Erntezeit für Möhren, Radieschen & Co.
Wann geht es an das Ernten? Hat die Erntezeit der einzelnen Sorten begonnen, heißt es Augen auf. Je nach Gattung und auch Sorte sind die Reifezeiten unterschiedlich. Den exakten Erntezeitpunkt können Sie den Pflanzetiketten wie auch Saatguttütchen entnehmen.

Späte Gemüsesorten profitieren von einer späten Ernte. Denn Rettich und anderes Wurzelgemüse werden auf Dauer immer aromatischer. Dieses Gemüse früh zu ernten, senkt den Ertrag und kann auch auf den Geschmack Einfluss haben. 

Vor dem ersten Frost sollten die meisten Rhizome dennoch aus der Erde. Besonders leicht lassen sich die Knollen und Wurzeln ernten, wenn der Boden feucht und damit locker ist. Mit einer Grabegabel können Sie den Boden neben den Reihen zusätzlich auflockern und anschließend die Rote Bete, Sellerie, Kartoffeln oder auch z. B. Schwarzwurzel herausziehen. 

Nur wenige wie die Pastinake schmecken z. B. besonders lecker nach den ersten Minustemperaturen.

Verwendung und Lagerung der Ernte

Sie möchten Ihre Ernte länger genießen und Ihr Knollen- und Wurzelgemüse teils einlagern? Das beste Rezept: Erntegut, das eingelagert werden soll, sollte auf keinen Fall gewaschen werden. Auch sollte es nicht überreif sein. Unverletztes und gesundes Gemüse kann hingegen wunderbar einwintern und die Küche später bereichern.

Besonders gut geeignet ist der sogenannte kühle Erdkeller. Ob im Erdkeller oder z. B. normalen Keller, Wurzelgemüse hat es gerne dunkel und kühl bis kalt. Ideal sind 0–7 °C zur Lagerung. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit ( 90–98 %) unterstützt die Haltbarkeit des Gemüses.

Alternativ können Sie Ihr Gemüse im Kühlschrank ca. 2 Wochen länger genießen oder Ihr Wurzelgemüse für ca. 9 Monate einfrieren. Ebenso sind Fermentieren, Einkochen bzw. Einwecken voll im Trend, um die Haltbarkeit zu verlängern.
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