Brombeeren anbauen zum Schnabulieren

Sie schmecken – und zwar so richtig! Die kleinen Vitaminbomben alias Brombeeren strotzen voll Vitaminen und Mineralstoffen. Ganz oben auf der Hitliste der Inhaltsstoffe stehen Anthocyane, Vitamin A, C, E, aber auch Vitamine aus der B-Gruppe. Mit im Paket enthalten sind außerdem Kalzium, Kalium und Magnesium. Kein Wunder, dass die zuckerarme, ballaststoffreiche Beere in der Antike als Heilpflanze galt. 

Gesammeltes Wissen über Brombeersträucher

Brombeeren sind nahezu überall auf der Welt beheimatet. Oft wächst eine Art jedoch nur in einer bestimmten Region. Tatsächlich gibt es zahlreiche Formen der wilden Brombeere (Rubus fruticosus). Ob es sich dabei wirklich um eine jeweils eigenständige, der immerhin 2000 Arten handelt oder um eine der Unterarten, ruft selbst bei den Experten ein Fragezeichen hervor. 

Ihr Name hat sich aus dem althochdeutschen Wort brāmberi‚ Beere des Dornstrauchs oder Dorngebüschbeere, entwickelt. Auch wenn es sich hierbei nicht um Dornen, sondern botanisch gesehen Stacheln handelt – umgangssprachlich ist ihr die Benennung geblieben. Alternativ werden die Früchte auch Kratzbeere oder Kroatzbeere genannt. 

In unseren Breiten zählt die Brombeere zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und damit zu den ältesten Obstarten überhaupt. Während die Beeren früher fleißig in Wald und Flur gesammelt wurden, haben sie heute ihren festen Platz in vielen Hausgärten gefunden. Die Vielfalt der Sorten hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. So wurde in der Züchtung hauptsächlich nach Form, Farbe, Aroma, Größe der Früchte, Wuchseigenschaften, Gesundheit der Pflanzen wie auch z. B. Stachellosigkeit selektiert. 

Viele der Brombeer-Arten sind Kletterpflanzen, die teilweise verholzen und entweder über den Winter verkahlen oder wintergrün überdauern. Spätestens im Frühjahr zeigen sie jedoch wieder alle ihr zartes Grün. 

Wussten Sie schon? Brombeeren sind der Hit für Bienen – doch auch andere Insekten geben sich oft ungeniert als Bienen aus. Sie alle lieben den süßen Nektar der Brombeerblüten. Auch auf dem Balkon können Sie die Summer unterstützen und z. B. die Sorte 'Navaho' in ein Gefäß mit mindestens 30–40 Liter pflanzen. Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem Ratgeber "Bienengarten".

Top 5: Standort, Boden, Düngung, Bewässerung und Schnitt

Dürfen Brombeeren in den Garten oder auf den Balkon, ist es sinnvoll, den natürlichen Standort im Hinterkopf zu haben. Hat sie etwas zum "Klettern", kann die pflegeleichte Pflanze bald mit ihren Früchten locken.

Guter Platz

  • Je nach Sorte können die Beeren etwas frostempfindlich sein. Sie sollten deshalb geschützt stehen.
  • Ideal ist ein Platz vor einer Hauswand. Sie freuen sich über einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Gut gebettet

  • Brombeeren sind relativ anspruchslos und gedeihen auf beinahe jedem Boden.
  • Beim Pflanzen wandern sie ca. drei Fingerbreit tiefer als vorab im Topf in die Erde. So wird das Rutenwachstum gefördert.  

Bestens versorgt

  • Bei der Pflanzung benötigen Brombeeren keine zusätzlichen Düngergaben. 
  • In den Folgejahren freuen sie sich über einmaligen Beerendünger im Frühjahr, Hornspäne oder Kompost.

Durst ade

  • Brombeeren danken regelmäßige Wassergaben mit reichem Fruchtbesatz.  
  • Staunässe mögen Brombeersträucher jedoch absolut nicht. Deshalb gilt: feucht halten, aber nicht nass.

Erziehung und regelmäßiger Schnitt für große Früchte

Brombeeren tragen ihre leckeren Früchte immer an den vorjährigen Ruten. Ältere Triebe werden erst im März bodennah entfernt, um den Neuruten bis dahin als Winterschutz zu dienen. Von den neuen Ruten sollten 4–5 kräftige Neutriebe übrig bleiben. Halten zu viele Triebe die Stellung, konkurrieren diese um Licht, Nährstoffe etc. Es bilden sich kleinere Früchte. Die Seitentriebe der Neuruten werden im Spätwinter auf 1–2 Knospen zurückgeschnitten.

Triebe, die älter als ein Jahr sind, werden im Frühjahr zurückgeschnitten...

Wussten Sie schon? Eine Methode, um die unterschiedlichen Generationen der Brombeertriebe auseinanderzuhalten, ist das wechselseitige Erziehen am Spalier. Zweijährige Ruten wachsen so z. B. nach links, Triebe der einjährigen Ruten nach rechts. Werden die abgeernteten Ruten im März dann zurückgeschnitten, dürfen die neuen Ruten an den freien Platz. 

Guter Halt für Klettermaxe

Brombeeren freuen sich über breite und stabile Rankhilfen...

Ernte und Verwendung der Megafrüchte

Lassen sich die Beeren von Juli–Oktober leicht vom Stiel lösen, kann es losgehen. Frisch auf den Tisch oder direkt in den Mund – so lautet dann das vielversprechende Motto für die Brombeer-Erntezeit. Der Zeitpunkt für die Ernte ist wichtig. Anders als bei dem einen oder anderen Obst bzw. Gemüse reifen Brombeeren nach dem Pflücken nicht mehr nach. 

Je nachdem, ob es sich um stachellose Brombeeren handelt oder pieksige Gesellen auf sie warten, empfiehlt es sich, Handschuhe zur Ernte anzuziehen. Generell heißt es Fingerspitzengefühl, da die Beeren weniger fest als ihre Schwestern, die Johannisbeeren oder Stachelbeeren sind. 

Der Fantasie ist bei der Verwendung keine Grenze gesetzt. Fällt die Ernte entsprechend reich aus, können die Beeren auch in die Gefriertruhe wandern oder in ein Marmeladenglas. Auch als Saft, Eis oder sogar zum Tortenbelag eignen sich die Früchte hervorragend.

Beeriger Winterschutz & Co.

Eigentlich brauchen Brombeeren keinen Winterschutz. Es sei denn, der Winter verspricht besonders hart und eisig zu werden. In diesem Fall sind ein Gartenvlies, Reisig und Co. ganz hilfreich. Anders sieht es bei Brombeeren im Kübel aus. Sie sollten ins frostfreie Winterquartier ziehen und ähnlich wie alle übrigen Kübelpflanzen im trockenen, kühlen Raum überwintern. In unserem Ratgeber "Winterschutz Pflanzen" erhalten Sie weitere Tipps, Tricks und Ideen zur Überwinterung.
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