Auf der Hitliste ganz oben: Das Chinaschilf

Das Chinaschilf zählt zu den beliebtesten Ziergräsern für den Garten. Ob als Eyecatcher in Einzelstellung oder heckenartig als Sichtschutz gepflanzt – es erfüllt viele Funktionen. Mit der aufrechten Wuchsform, den teils auffälligen Blütenrispen oder ihrem Blattschmuck setzen sich die Gräser gekonnt in Szene.

Wissenswertes, Herkunft & mehr

Weit gereist und inzwischen gut etabliert – das Chinaschilf (Miscanthus). Ursprünglich stammt das vielseitige Ziergras aus dem Himalaya, Japan bzw. Nordchina. Um 1950 wanderte das Graswunder in Europa ein. Kaum zu glauben, dass Süßgräser (Poaceae) mit solch einem Wachstumsturbo ausgestattet sind. Je nach Art können die "Giganten" bis zu 3,5 m hoch werden. 

Karl Foerster, der Staudenpapst überhaupt, liebte Gräser als Gartenpflanzen über alle Maßen. Sein Wortspiel "Grässlich – ein Garten ohne Gräser!" klingt noch heute in aller Ohren. Ob er damals ahnte, dass sein Faible für Ziergräser einen solchen "Miscanthus-Boom" auslöste, bleibt ungewiss. Tatsächlich erhielt er 1934 von seinem dänischen Freund eine Pflanze des sogenannten "Riesen-Chinaschilfs" (M. x giganteus).

Seit dem haben sich weitere Varianten etabliert. Insgesamt gehören nun ca. 20 sommergrüne Arten zur Gattung des Chinaschilfs dazu. Mit ihren filigranen Blütenrispen, ihrem aufrechten, gestreckten Wuchs, zählen diese Pflanzen zu den Hinguckern in jedem Staudenbeet. Während das Riesen-Chinaschilf einen "hohen Rang" einnimmt, halten zwergig wachsende Arten wie das Chinaschilf "Nanus Variegatus" bei einer Wuchshöhe von 40–60 cm die Stellung.


Wussten Sie schon?
Das Chinaschilf wird oft umgangssprachlich auch Elefantengras genannt. Das ist halbrichtig. Tatsächlich heißt das Riesen-Chinaschilf (Miscanthus ginganteus)

Schicke Vorstellrunde Miscanthus

Neben seinem an sich aufrechten Wuchs, zeigen sich die Blätter der Miscanthus-Arten auch mal gern kaskadenartig bzw. bogig überhängend. Das oft mehrfarbige Laub glänzt mit panaschiertem Auftritt, wenn nicht sogar mehr als die unifarbenen Varianten.

An sich zählen Chinaschilf-Arten zu den Blattschmuckpflanzen. Spätestens von August bis Oktober bilden die meisten Arten jedoch Blütenrispen, die dem Gesamtauftritt das "i-Tüpfelchen" aufsetzten können.

Spätestens im Herbst ist klar, weshalb die Arten und Sorten des Chinaschilfs so begehrt sind. Zeigen sich die Blätter in ihrer prächtigen Herbstfärbung, ist es um das Herz des Gartenfreundes geschehen. Ein Traum!

Standort, Boden und Co.

Standort, Boden und Co.
Das Chinaschilf gehört zu den pflegeleichten Gartenkandidaten. Ein Quadratmeter ist bei höheren Sorten ein "Muss", da sich diese Ziergräser auch gern mal ausbreiten. Wer sie gern auf ihrem vorgesehen Standort im Zaum halten möchte, ist mit einer Wurzelsperre ganz gut bedient. 

Ansonsten wachsen und gedeihen die Gräser hervorragend in allen sonnigen Rabatten und kommen mit den verschiedensten Böden klar. Eine gute Wasserversorgung mit entsprechender Drainage gegen Staunässe ist hilfreich. Nachdem die Süßgräser nicht zu den "early birds" gehören und etwas später im Jahr austreiben, ist eine Pflanzung am Rand und nicht in der Mitte eines Beetes ratsam. Beste Pflanzzeit: Ab April

Wussten Sie schon? Gerade hochwüchsige Miscanthus-Arten können perfekt als Wind- oder Sichtschutz eingesetzt werden. Sie sehen nicht nur in Pflanzengruppen malerisch schön aus – auch in Einzelstellung im Garten oder im Pflanzkübel machen sie eine super Figur. Wichtig dabei ist ein ausreichend großes Erdvolumen, damit sich das Gras gut entwickeln kann. 

Pflege: Rundum-Wohlfühlpaket für das Chinaschilf

Gut genährt

  • Der Miscanthus ist anspruchslos, freut sich jedoch über nährstoffreiche Böden. Eine Düngergabe beim Einpflanzen hilft beim Sprießen.
  • Werden die Gräser im Gefäß "gehalten", sind 2 Düngergaben pro Jahr super. Im Gartenboden genügt eine einmalige Düngung im Jahr.

Durst gelöscht

  • Das Chinaschilf freut sich über regelmäßige Wassergaben sowie die oberste Bodenschicht angetrocknet ist. Älteren Pflanzen genügt in der Regel das Regenwasser.
  • Wie die meisten Pflanzen können sie Staunässe nicht leiden.

Beim Friseur

  • Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, wenn sich frisches Grün zeigt.
  • Wird das Ziergras nicht zurückgeschnitten, wird es mit der Zeit unansehnlich. Auch bekommen die neuen Grashalme mit dem Schnitt mehr Luft und Platz für einen gesunden Wuchs.

Bestens geschützt

  • Chinaschilf ist in der Regel frosthart und benötiget keinen zusätzlichen Winterschutz bei einer Direktpflanzung im Boden.
  • Stehen die Gräser im Pflanzgefäß ist, eine Styroporplatte unter dem Kübel zur Wärmedämmung und eine Vlies-Ummantelung sinnvoll.


Wussten Sie schon?
Wenn Sie Ihr Chinaschilf nach einigen Jahren teilen, verjüngt es sich und verkahlt nicht von der Mitte heraus. Die Pflanzen wachsen dann erneut üppig und vital.

Superschöne Pflanzen für Kombinationen

...passenden zum Chinaschilf

Das gewisse Extra – Miscanthus im Winter

Das Chinaschilf entzückt mit seinem pflegeleichten Handling. Auch bei der Vorbereitung im Winter kann der "Schneeball" flach gehalten werden. Während jüngere Pflanzen sich über eine schützende Mulchschicht aus z. B. Laub freuen, kommen ältere Pflanzen easy durch die kalte Jahreszeit.

Richtig dekorativ wird es, wenn die langen Wedel im Herbst stehen bleiben dürfen. Sie bieten der Tierwelt damit einen Unterschlupf und sehen darüber hinaus richtig schick aus.

Zum Schutz vor Schnee- und Windbruch können Sie das Chinaschilf zusammenbinden. Mit diesem Winterschmuck lässt es sich super bis zum Frühjahr ausharren.

Himmlische Pflanzen unter sich

Das Chinaschilf freut sich über filigrane Begleitung.

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