Gestreifte Ohrgitter-Harnischwelse

2 Ohrgitter-Harnischwelse
Steckbrief Gestreifte Ohrgitter-Harnischwelse
Ordnung: Harnischwelse / Saugwelse (Loricariidae)
Gattung: Otocinclus affinis
Ursprungsgebiet: Brasilien
Größe: Ca. 4 cm
Verhalten: Friedlich, gesellig, tag- und nachtaktiv
Wasser: Wasserhärte 2–30 °dGH und neutral bis alkalisch (pH-Wert ca. 6–7,5)
Temperatur: 20–26 °C
Futter: Allesfresser, pflanzliches Futter, Gemüse, Algen auf Pflanzen & Co., Trocken- und Tablettenfutter
Vergesellschaftung: Garnelen, Salmler, Panzerwelse, andere friedliebende Zierfische

Wissenswertes

Wissenswertes
Warum ist der Ohrgitter-Harnischwels, "Oto" oder auch "Zwergsauger" so beliebt? Zum einen ist er einer der kleinsten Harnischwelse, dabei sehr robust und anspruchslos – zum anderen unterstützt er Aquarianer dabei die Algen im Zaum zu halten. Mit seinen ca. 4 cm fällt er kaum auf. Er rutscht friedlich an den Scheiben, dem Boden wie auch auf Pflanzen entlang. Dabei saugt er diese vorsichtig ab und freut sich über die Algenmahlzeit. Kein Wunder, dass der Südamerikaner bzw. Brasilianer deshalb kaum in einem Aquarium wie auch Gesellschaftsaquarium fehlt. 

Die Grundfärbung des Körpers ist Beigegrau bis Weißgold. Generell wirkt er eher unauffällig. Am Maul befinden sich kleine Barteln. Der friedliche Wels ist eher schlanker Natur, wendig und flink. Mittig vom Maul zieht sich bis zum Körperende ein dunkler Längsstrich. Dieser ist kurz vor der Schwanzflosse unterbrochen. Die Oberseite des Ohrgitter-Harnischwelses ist hell- bis dunkelbraun und fein gemustert. Die Schwanzflosse zeigt braune Tupfer

Weibchen lassen sich von Männchen anhand ihrer Körperform unterscheiden. Sie wirken runder – gerade während der Paarungszeit. Die Fische zählen zu den Substratlaichern ohne Revier. Die Eier bleiben nach der Ablage sich selbst überlassen.

Verhalten der Welse

Verhalten der Welse
Lebhaft, gesellig und friedlich – diese Eigenschaften beschreiben den Ohrgitter-Harnischwels am besten. Besonders wohl fühlen sich die niedlichen Welse in gut strukturierten und bepflanzten Aquarien mit ebenfalls friedlichen Mitbewohnern.

Die Aktivitäten zur Nahrungssuche wechseln sich mit Ruhezeiten ab und sind nicht auf eine bestimmte Tageszeit festgelegt. Ohrgitter-Harnischwelse weiden bei Tag und auch bei Nacht Dekogegenstände, den Bodengrund wie auch Pflanzen nach Fressbarem (u. a. Algen) ab. Dabei bewegen sie sich sehr selten durch freies Wasser. Auch ihre Ruheplätze wählen sie gern auf Wurzeln und Steinen.

Ihre größeren Verwandten unter den Harnischwelsen (Loricariidae) können bei ihrer Abschaberei auch die Blätter der Aquarienpflanzen so stark skelettieren, dass man durch das Blatt nahezu hindurchsehen kann. Dies machen Otocinclus normalerweise nicht. Hängen die Tiere an der Frontscheibe, kann man ihr Herz gut erkennen und den Herzschlag sogar verfolgen.

Wenn das Wasser nicht genügend atembaren Sauerstoff enthält, können Otocinclus auch atmosphärische Luft von der Wasseroberfläche schlucken und den Sauerstoff im Darm entziehen. Das bedeutet aber nicht, dass man diese Fische in verschmutzten Aquarien pflegen sollte. Auch sie lieben klares Wasser mit einer leichten Strömung – ganz wie in freier Wildbahn.



Haltung – Oto im Aquarium

Ohrgitter-Harnischwelse sind, wie viele andere Welse auch, sehr anpassungsfähig und können sowohl in weichem als auch hartem Wasser leben. Ideal sind die Bedingungen für die Fische jedoch bei einer Gesamthärte von 12 °dGH, einem pH-Wert von 6–7,5 und einer Temperatur von 20–26 °C.

Die natürlichen Lebensräume der Tiere sind fließende, klare Bäche. In Aquarien wünschen sich die Welse deshalb ebenfalls eine sanfte Strömung. Diese kann durch zusätzliche Strömungspumpen erzeugt und durch das Einstellen des Ausströmers hergestellt werden.

Otos finden in einem Aquarium mit mindestens 54 Litern (60 x 30 x 30 cm) einen passenden Platz. Pflanzen, Dekogegenstände etc. bieten den Tieren Ruheplätze zum Ausruhen und Schlafen. In der Natur schaben Saugwelse an gefallenen Baumstämmen – auch bei der Haltung in Aquarien benötigen die Fische ausgekochte Wurzeln aus z. B. Holz. Die in Holzfasern enthaltene Zellulose hält die Darmfunktion der Harnischwelse aufrecht und ist für die Fische überlebenswichtig.

Ohrgitter-Harnischwelse werden am besten in Gruppen gehalten. Mindestens 6 Tiere sollten es dabei schon sein – um so mehr, desto besser. 

Die welsgerechte Pflege

Wie mögen es Ohrengitter-Harnischwelse am liebsten? Möglichst viele Pflanzen zum Verstecken und Algenabraspeln. Etwas dämmrig darf das Aquarium darüber hinaus durchaus sein. Schwimmpflanzen sorgen für eine entsprechende Abdunklung. Der Bodengrund darf entweder aus Sand oder feinem Kies bestehen.

Das Wasser im Aquarium sollte spätestens alle zwei Wochen gewechselt werden – auch wenn die Fische an sich eher robust und pflegeleicht sind. Dabei werden 30 % des Beckeninhalts durch neues Wasser ersetzt. Ein Heizstab sorgt zudem für Temperaturen wie unter natürlichen Bedingungen. Ein Filter reinigt das Wasser, baut Schadstoffe ab und stellt eine angenehme Strömung sicher.


Nahrung – geeignetes Futter für Welse

Ohrgitter-Harnischwelse sind Allesfresser, bevorzugen aber pflanzliche Nahrung. Neben Algen wird auch gern frisches Gemüse, wie z. B. Spinat, Gurke, Chinakohl, Salat angenommen. Granulat oder Frostfutter mit hohem Grünanteil können ebenso gern gefüttert werden. Auch lutschen die Fische Artemia, Cyclops und Mückenlarven aus. Wurzelraspelei steht ebenfalls immer wieder auf dem Plan. Ob sie dabei "nur" Algen abraspeln oder auch Holz, ist schwer zu sagen. Sollten sie nicht auf dem Speisezettel stehen, so werden sie zumindest als Versteck genutzt.

Direkt beim Futtern sind die Welse selten zu beobachten. Meistens sind andere Mitbewohner schneller am Futter. Die Welse stürzen sich nur selten in die Rauferei um die Nahrung. 

Vergesellschaftung

Ohrgitter-Harnischwelse können prima mit Schnecken, Zwerggarnelen und anderen Welsarten im Aquarium vergesellschaftet werden. Auch im Miteinander mit anderen friedlichen Zierfischen aus Südamerika wie Bärblingen, Salmlern, Panzerwelsen und Buntbarschen fühlen sich die Fische schnell wohl. Eine Haltung von unterschiedlichen Arten der Gattung ist möglich – zumal diese oft schwer auseinanderzuhalten sind. 

Vermieden werden sollte hingegen eine Haltung mit Krebsen, da diese dieselbe Nische im Aquarium nutzen. Auch können die Krebstiere die kleinen Fische durch Kneifen stark stressen.

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