Antennenwelse

Steckbrief Antennenwelse
Ordnung: Harnischwelse / Saugwelse (Loricariidae)
Gattung: Ancistrus spec.
Ursprungsgebiet: Mittel- und Südamerika
Größe: 8–13 cm
Verhalten: Friedlich, dämmerungsaktiv
Wasser: Wasserhärte 2–30 °dGH und neutral–alkalisch (pH-Wert 5,8–8)
Temperatur: 18–27 °C
Futter: Pflanzliches Futter, Gemüse, zur Abwechslung Artemia und Mückenlarven, spezielle Welstabletten, die Holz enthalten
Vergesellschaftung: Versteht sich mit Garnelen, Schnecken, Muscheln, anderen Welsarten sowie Zierfischen aus Südamerika; keine Vergesellschaftung mit anderen Arten der Gattung Ancistrus

Wissenswertes

Wissenswertes

Der Antennenwels ist auch unter den Namen Scheibenknutscher, Putzerfisch und Scheibenputzer bekannt und gehört zur Familie der Harnischwelse, auch Saugwelse genannt. Der Fisch wird bis zu 19 Jahre alt und ist ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet. Dort lebt der Wels im Rio Negro sowie in verschiedenen schnell fließenden, klaren Zuflüssen des Amazonas. Zu den bekanntesten Arten der Gattung Ancistrus zählen beispielsweise der Blaue Antennenwels, der Braune Antennenwels und der Weißsaum-Ancistrus.

Die dunkelbraun gefärbten Antennenwelse schmücken sich mit einem helleren Punktmuster auf dem Körper und helleren Streifen in den Flossen. Will man Männchen und Weibchen unterscheiden, genügt ein Blick auf die Fortsätze an Maul und Stirn. Während der männliche Wels mit an Antennen erinnernden, geweihartigen Ausstülpungen beeindruckt, besitzt das Weibchen nur dünne, kurze Fortsätze.

Antennenwelse haben aufgrund ihrer Nachtaktivität adaptive Augen. Tagsüber lässt sich ein kleiner Fleck im Auge der Tiere beobachten. Dabei handelt es sich um einen Lichtschutzfleck, der sich zur Abdunkelung der Augen über die Iris legt. Nachts hingegen verschwindet dieser und die Augen der Welse wirken wesentlich größer.

Verhalten der Welse

Verhalten der Welse
Beim Antennenwels handelt es sich um keinen Gruppenfisch – er kann auch problemlos ohne Artgenossen in ein Aquarium einziehen. Entscheiden Sie sich dennoch für eine Gruppe, setzt sich diese idealerweise aus einem Männchen und 2–3 Weibchen zusammen. Die Haltung von mehreren Männchen sollte aufgrund von Revierkämpfen vermieden werden.

Antennenwelse haben keinen festen Partnern, sondern laichen stets mit wechselnden Artgenossen. Da sich die Männchen nicht mit allen Weibchen verstehen, suchen sie sich selbst die passende Partnerin aus. Antennenwelse sind Höhlenbrüter. Das Männchen kümmert sich allein um die Brutpflege, indem es den Laich bewacht und befächelt. Sobald die geschlüpften Jungtiere schwimmfähig sind, machen sie sich selbstständig.

Tagsüber verstecken sich die Welse in Höhlen, hinter Steinen und Wurzeln und werden erst am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung einsetzt, so richtig aktiv. Beobachtet man die Fische, fällt auf, dass sie sich zum Schlafen gern auf den Rücken legen. Auch im Filterauslauf sind Welse oft zu finden.

Haltung – Antennenwelse im Aquarium

Antennenwelse sind sehr anpassungsfähig und können sowohl in weichem als auch hartem Wasser leben. Ideal sind die Bedingungen für die Fische jedoch bei einer Gesamthärte von 10 °dGH, einem pH-Wert von 6,5 und einer Temperatur von 18–27 °C.

Die natürlichen Lebensräume der Tiere sind fließende, klare Bäche. In Aquarien wünschen sich die Welse deshalb eine Strömung. Diese kann durch das Einstellen des Ausströmers des Filters hergestellt und durch zusätzliche Strömungspumpen verstärkt werden.

Antennenwelse finden in einem Aquarium mit mindestens 80 cm Kantenlänge und 100 Litern Wassern Platz. Röhrenartige Versteckmöglichkeiten bieten den Tieren Ruheplätze zum Ausruhen und Schlafen. In der Natur knabbern die Saugwelse an ins Wasser gefallenen Baumstämmen, auch bei der Haltung in Aquarien benötigen die Fische ausgekochte Wurzeln aus Holz und Bambusrohre. Die in Holzfasern enthaltene Zellulose hält die Darmfunktion der Harnischwelse aufrecht und ist für die Fische überlebenswichtig.

Die richtige Pflege

Viele Pflanzen im Aquarium bieten den Tieren ausreichend Versteckmöglichkeiten. Zusätzliche Schwimmpflanzen dunkeln das Zuhause der dämmerungsaktiven Fische ab. Für den Bodengrund können Sie sich entweder für Sand oder feinen Kies entscheiden – Harnischwelse suchen im Boden nach Nahrung oder buddeln sich darin ein.

Auch wenn die Saugwelse als sehr robust und pflegeleicht gelten, muss das Wasser im Aquarium alle zwei Wochen gewechselt werden. Dabei wird 1/3 des Beckeninhalts durch neues Wasser ersetzt. Ein Heizstab sorgt zudem für Temperaturen wie im Amazonas und ein Filter reinigt das Wasser, baut Schadstoffe ab und stellt eine angenehme Strömung sicher.


Nahrung – geeignetes Futter für Welse

Auf dem Speiseplan der Antennenwelse steht pflanzliches Futter wie Algen, Pflanzen und Grünfuttertabletten. Auch Gemüse in Form von eingeweichtem Salat, rohen Gurkenscheiben, überbrühtem Spinat und Zucchini schmecken den Fischen. Um ein Verfaulen von nicht gefressenem Gemüses zu verhindern, wird dieses nach 1–2 Tagen aus dem Aquarium entfernt. Um die Darmfunktion der Welse aufrechtzuerhalten, kommen spezielle Welstabletten, die Holz enthalten, zum Einsatz. Zur Abwechslung können die Tiere hin und wieder auch Lebendfutter wie Artemia und Mückenlarven fressen.

Vergesellschaftung

Antennenwelse sind sehr friedlich und können gut mit Schnecken, Muscheln, Zwerggarnelen und anderen Welsarten im Aquarium einziehen. Auch in Gesellschaft mit Fischen aus Südamerika wie Bärblingen, Salmlern, Panzerwelsen und Buntbarschen fühlen sich die Tiere wohl.

Eine Haltung von unterschiedlichen Arten der Gattung Ancistrus ist jedoch nicht zu empfehlen. Einerseits kann es dadurch zu Revierkämpfen kommen, andererseits können sich die Fische untereinander vermehren, wodurch die natürlichen Arten verloren gehen.

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