Nymphensittiche
Steckbrief Nymphensittiche | |
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Ordnung: | Papageien (Psittaciformes) |
Gattung: | Nymphicus hollandicus |
Ursprungsgebiet: | In allen Landesteilen Australiens ausgenommen der feuchten Küstengebiete |
Größe: | Ca. 32 cm |
Verhalten: | Schwarmvogel, keine Einzelhaltung |
Alter: | 15–20 Jahre |
Futter: | Sämereien, Kräuter, Obst & Gemüse, frische naturbelassene Äste und Zweige von Laubbäumen, Mineral- und Vogelgrit |
Wissenswertes
Nymphensittiche sind auf dem Kontinent Australien zu finden. Dort bewohnen die Vögel besonders die trockenen Gebiete im Landesinneren und vermeiden die feuchten Küstengebiete. Als Haustier haben die Tiere eine Lebenserwartung von 15–20 Jahren, in der freien Natur hingegen werden die Vögel nur 11–14 Jahre alt.
Hahn und Henne lassen sich durch die Farbe ihres Gefieders unterscheiden. Während das Männchen mit einem gelben Kopf und gelber Federhaube beeindruckt, besitzen die Weibchen einen gräulich gefärbten Kopf mit grauer Haube. Der Schnabel beider Geschlechter ist zunächst weißlich, färbt sich jedoch drei Monate nach dem Schlüpfen hellgrau. Auch das Gefieder von Jungvögeln erhält erst nach neun Monaten seine endgültige Farbe.
Verhalten
In freier Natur leben Nymphensittiche in großen Schwärmen von ca. 50 Tieren zusammen. Innerhalb ihrer Gruppe suchen sich die Vögel einen Partner, mit dem sie eine enge Paarbeziehung eingehen. Neben gegenseitigem Füttern und gemeinsamem Schlafen gehört auch die Gefiederpflege zu den typischen Verhaltensweisen der Tiere. Nymphensittiche leben nomadisch und bleiben auf ihrer Suche nach Nahrung und Wasser nie lange am selben Ort. Glücklicherweise sind die Vögel ausgezeichnete Flieger und beeindrucken mit einem schnellen, gleichmäßigen und geradlinigen Flug.
Wenn es sich nicht gerade um einen Warnruf handelt, sind die Vögel wenig schreifreudig. Auch das für Papageien typische Nachahmungstalent ist bei Nymphensittchen nur wenig ausgeprägt.
Haltung
Nymphensittiche leben in der Natur in großen Schwärmen zusammen und fühlen sich auch in menschlicher Obhut in einer großen Gruppe am wohlsten. Nicht immer bietet die heimische Haltung Platz für mehrere Vögel. Eine paarweise Haltung bevorzugt mit Hahn und Henne ist jedoch ein Muss. Auch eine intensive Beschäftigung des Halters mit dem Tier kann die Bindung zu einem weiteren Sittich nicht ersetzen.
Bei einer Haltung im Innenbereich empfiehlt der Tierschutzbund für eine Voliere für bis zu drei Vogelpaare eine Grundfläche von 200 x 60 cm und eine Höhe von mindestens 150 cm. Wollen bis zu zwei zusätzliche Paare einziehen, muss die Grundfläche um 50 % vergrößert werden.
Nymphensittiche freuen sich täglich über einen beliebig langen, jedoch mindestens einstündigen Freiflug, bei dem sie ihre Flugfertigkeit unter Beweis stellen können. Kann dieses Bedürfnis nicht erfüllt werden, schafft ein freier Flugraum Abhilfe. Dieser sollte nach Empfehlung des Tierschutzbundes für drei Vogelpaare Platz von mindestens 2,5 m³ mit einer mindestens 2 m² großen Grundfläche bieten.
Bei einer ganzjährigen Außenhaltung der Vögel ist ein frostfreier Schutzraum mit einer Grundfläche von mindestens 150 x 60 cm und einer Höhe von 100 cm unabdingbar. Eine abwechslungsreiche und helle Gestaltung sorgen dafür, dass sich die Tiere gern darin zurückziehen. Ist das Einzugsloch groß genug und im oberen Bereich angebracht, steht einer Benutzung der Vögel nichts mehr im Wege.
Einrichtung fürs Vogelheim
Statten Sie den Käfig Ihrer Sittiche mit zahlreichen Ästen, Zweigen und Stangen zum Sitzen und Klettern aus. Besonders wichtig dabei ist, dass diese nicht nur unterschiedliche Durchmesser besitzen, sondern den geselligen Vögeln auch die Möglichkeit bieten, nebeneinanderzusitzen.
Nymphensittiche lieben es, in einer Wasserschale zu baden oder von einer regenimitierenden Besprühung erfrischt zu werden. Auch ein zusätzliches Sandbad wird dankend angenommen.
Flackerfreie Leuchtstoffröhren und eine UVA-Beleuchtung sorgen für ausreichend Licht und stellen das Seh- und Erkennungsvermögen sowie die Bildung verschiedener Vitamine zur Unterstützung bestimmter Stoffwechselfunktionen der Tiere sicher.
Pflege
Nymphensittiche fühlen sich bei einer konstanten Temperatur von 18–25 °C, an einem vor Zugluft und kalter Nässe geschützten Ort wohl. Achten Sie bei künstlicher Beleuchtung darauf, dass die Hellphase im Käfig 10–14 Stunden beträgt. Anschließende Dämmerungsphasen leiten sowohl auf die Dunkel- als auch wieder auf die Hellphase hin. Bei natürlicher Beleuchtung wird die Voliere während der Nachtzeit abgedunkelt.
Auf dem täglichen Plan steht neben der Entfernung von altem Frischfutter die Reinigung von Futter- und Trinkgefäßen. Der Kot der Vögel wird je nach Bewohneranzahl mindestens einmal pro Woche entfernt.
Nahrung
Nymphensittiche ernähren sich hauptsächlich von Sämereien wie Hirse, Kanarien-, Neger- und Kardisaat, Kolbenhirse sowie Getreide. Auch Kräuter wie Vogelmiere, Löwenzahn und Co., Gemüse und Obst gehören zu einer artgerechten Ernährung. Frische naturbelassene Äste und Zweige von Laubbäumen wie Buche, Birke und Co. sowie Mineral- und Magengrit müssen den Vögeln stets zur Verfügung stehen. Tierisches Eiweiß wird in geringem Maß nur während der Mauser und bei der Aufzucht von Jungvögeln zugefüttert.
Besonderheiten
Die Haube des Nymphensittichs sieht nicht nur beeindruckend aus, sie gibt auch Auskunft über die Laune des Vogels: Ist die Haube senkrecht und leicht nach hinten ausgerichtet, dann ist Ihr Haustier wohlauf und gelassen. Zeigt sie eher nach vorn, hat der Sittich Angst oder ist erschrocken. Ist der Vogel aggressiv, so legt er die Haube straff nach hinten.