Wüstenrennmäuse

Steckbrief Wüstenrennmäuse
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Art: Meriones unguiculatus
Ursprungsgebiet: Mongolei und Mandschurei
Größe: 16–23 cm
Verhalten: Tag- und Nachtaktiv, Aktivitäts- und Ruhephasen wechseln sich ab, leben in Familien mit engem sozialen Kontakt
Alter: 2–5 Jahre
Futter: Fettarme Sämereien ergänzt mit frischem Grünfutter, tierisches Eiweiß in Form von hartgekochten Eiern oder Futterinsekten
Besonderheiten: Brauchen eine ca. 40 cm tiefe Einstreu, um Tunnel zu bauen und dunkle Rückzugsorte zu schaffen

Wissenswertes

Wissenswertes

Die Wüstenrennmaus, auch unter dem Namen Sandrennmaus oder Mongolische Rennmaus bekannt, bewohnte ursprünglich die Steppen der Mongolei und Chinas. Hier hausten die Nager in Familien und ranggeordneten Gruppen in unterirdischen Tunneln und Höhlen. In den 1950er-Jahren gelangten die Mäuse nach Europa und in die USA, wo sie nach einiger Zeit das erste Mal als Haustiere gehalten wurden. Mittlerweile zählen sie zu den beliebtesten Nagetieren überhaupt.

Die Oberseite des Fells der Rennmäuse war ursprünglich sandfarben bis braun, ihre Unterseite weiß bis cremefarben. Durch Züchtungen entstanden weitere Fellfarben und Scheckungen, sodass es heute sogar goldene, silberne und schwarze Tiere gibt.

Verhalten

Verhalten

Der Name der Rennmäuse kommt nicht von ungefähr – die Tiere sind in ihren Aktivitätsphasen äußerst bewegungsfreudig, flink, lieben es zu graben, zu klettern, zu springen und sich im Sandbad zu waschen. Kein Wunder, dass die Tiere, nachdem sie sich ausgepowert haben, eine Ruhepause brauchen. Somit wechseln die tag- und nachtaktiven Tiere den ganzen Tag über Aktivität und Ruhe ab.

Mongolische Rennmäuse sind sehr sozial und leben am liebsten in Kolonien. Sie helfen sich gegenseitig das Fell zu pflegen und schlafen zusammen in ihren unterirdischen Höhlen. Die Tiere erkennen ihre Familie am Geruch, der von der Bauchdrüse abgesondert wird. Fremde Tiere werden angegriffen und vertrieben.

Haltung

Wie auch in der freien Natur wünschen sich Wüstenrennmäuse in der Heimtierhaltung soziale Kontakte zu Artgenossen. Am besten geeignet ist eine Paarhaltung, bestehend aus einem kastrierten Männchen und einem Weibchen oder zwei gleichgeschlechtigen Tieren. Bei größeren Gruppen besteht die Gefahr, dass sich die Tiere nicht verstehen und es zu Streitereien im Mäuseheim kommt.

Während eine Vergesellschaftung von Jungtieren bis zu 6 Wochen meist ohne Probleme vonstattengeht, dürfen erwachsene Tiere nicht ohne Weiteres vergesellschaftet werden. Anderenfalls kann es zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen den Nagern kommen. Selbst eine kurze Trennung der Tiere kann aufgrund des Verlustes des Sippengeruchs zu einer erneuten Vergesellschaftung führen. Trennen Sie die Tiere aus diesem Grund niemals und nehmen sie immer alle Mäuse mit zu Tierarzt & Co.

Für die Haltung von zwei Mongolischen Rennmäusen empfiehlt die Tierärtztliche Vereinigung für Tierschutz eine 100 x 50 x 50 cm große Unterschale mit einem ca. 30 cm hohen Gitteraufsatz. Die Unterschale wird mit einer ca. 40 cm tiefen, aus Kleintierstreu, Heu und Stroh gemischten Einstreu befüllt – so können die grabfreudigen Tiere Tunnel bauen und sich dunkle Rückzugsmöglichkeiten schaffen.

Die richtige Einrichtung für das Rennmäuseheim

Mit Strukturelementen wie Baumwurzeln, Ästen, Korkröhren & Co. und einem tierschutzgerechten Laufrad bringen Sie Abwechslung in den Tag der Rennmäuse und sorgen für Beschäftigung. Für Ruhepausen wünschen sich die Tiere neben ihren unterirdischen Bauten Verstecke, die nur über dunkle und über Eck laufende Röhren erreichbar sind. Natürlich dürfen auch eine Tränke, ein Futternapf sowie ein Sandbad mit Chinchillasand in einem artgerecht eingerichteten Käfig nicht fehlen. Achten Sie darauf, die Gegenstände vor dem Umkippen zu sichern und höher zu platzieren, anderenfalls können sie von den grabfreudigen Mäusen eingebuddelt werden.

Pflege

Wüstenrennmäuse pflegen sich gegenseitig das Fell, baden im Sandbad und nutzen ihre Zähne an Ästen von ungespritzten Bäumen, Wurzeln & Co. ab. Somit brauchen die Tiere zwar keine Hilfe bei ihrer eigenen Pflege, bei der Hygiene des Käfigs sind die Nager jedoch auf ihre Halter angewiesen. Einmal im Monat wird das Nagerheim gereinigt und von verschmutzter Einstreu befreit. Tauschen Sie dabei nicht die komplette Einstreu aus, denn die Tiere orientieren sich stark über ihren Geruchssinn. Der Futternapf und die Wassertränke werden täglich, das Sandbad alle 2–3 Tage gesäubert. Als Badesand sollte auf keinen Fall Vogelsand oder Spielsand genutzt werden. Die scharfen Kanten darin machen das Fell stumpf und struppig. Besser geeignet ist spezieller Badesand oder Chinchillasand.

Nahrung

Für eine ausgewogene Ernährung brauchen Mongolische Rennmäuse fettarme Sämereien und frisches Grünfutter. Täglich frisches Heu wird sowohl als Futter als auch zur Beschäftigung und zum Nestbau genutzt. Ihr Bedarf an tierischem Eiweiß wird von hartgekochten Eiern und Futterinsekten gedeckt. Nüsse, Sonnenblumenkerne & Co. dürfen aufgrund ihres hohen Fettgehalts nur ab und zu auf dem Speiseplan stehen. Auf Obst und Brot sollte aufgrund der Anfälligkeit für Diabetes gänzlich verzichtet werden.

Beschäftigung

In der freien Natur müssen Rennmäuse täglich auf die Suche nach Sämereien, Gräsern und Insekten gehen. Verstecken Sie auch in der Heimtierhaltung immer wieder Futter in Röhren oder in der Einstreu und sorgen so für eine Beschäftigung der Tiere. Ansonsten bringen Heutunnel, Brücken, Leitern und vieles mehr Abwechslung in den Alltag der Mäuse.

Besonderheiten

Rennmäuse graben für ihr Leben gern und wünschen sich deshalb eine ca. 40 cm tiefe Einstreu in ihrem Zuhause. Hier bauen sie unterirdische Tunnel und schaffen sich dunkle Rückzugsorte. Haben die Tiere aufgrund von zu wenig Einstreu keine Möglichkeit zu buddeln und sich dunkle Schlafhöhlen zu graben, können die Tiere stereotypische Verhaltensweisen aufweisen. Die Nager graben dann beispielsweise in Ecken oder nagen an Gitterstäben.

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