Agaporniden
Steckbrief Agaporniden | |
---|---|
Ordnung: | Papageien (Psittaciformes) |
Gattung: | Agapornis |
Ursprungsgebiet: | Afrika |
Größe: | 13–18 cm |
Verhalten: | Laute, helle Stimmen, monogame Paarbindung |
Alter: | 10–15 Jahre |
Futter: | Halbreife, reife und gekeimte Sämereien, spezielle Pellets oder Extrudate, Frischfutter wie Früchte, Gemüse und Wildkräuter, Naturbelassene Äste und Zweige von Laubbäumen, Mineral- und Vogelgrit |
Wissenswertes
Die Heimat der Agaporniden liegt auf dem afrikanischen Festland. Eine Ausnahme bilden die Grauköpfchen – sie bewohnen die afrikanische Insel Madagaskar. Alle Arten der Agaporniden abgesehen von den Grünköpfchen, die in Wäldern ihr Zuhause haben, sind in trockenen Savannen zu finden. Dort leben die Vögel in großen Schwärmen mit ihren Artgenossen zusammen.
Die kleinen, kurzschwänzigen Papageien besitzen einen auffällig großen Schnabel, der je nach Farbe einen Hinweis auf die Art des Vogels gibt. Während Grau- und Rosenköpfchen beispielsweise einen hellen Schnabel haben, ist er bei vielen anderen Arten rot gefärbt. Das Gefieder der Agaporniden schmückt sich überwiegend in Grün. Je nach Art weisen Kopf, Brust, Nacken oder auch die Stirn der Tiere andersfarbige Abzeichnungen auf. Eine Bestimmung, ob es sich bei dem Vogel um ein Männchen oder Weibchen handelt, ist durch das äußere Erscheinungsbild jedoch nicht möglich.
Zu den Arten, die am häufigsten in menschlicher Obhut zu finden Arten sind, gehören das Rosenköpfchen, Schwarzköpfchen, Pfirsichköpfchen und Rußköpfchen. Jede dieser Arten schmückt sich in zahlreichen verschiedenen Farbvarianten.
Verhalten
Agaporniden sind auch unter den Namen Unzertrennliche, Liebesvögel oder Lovebirds bekannt. Wen wundert es? Die Vögel schnäbeln und kuscheln rund um die Uhr mit ihren Artgenossen und betreiben eine wechselseitige Gefiederpflege. Beobachtet man die Kommunikation der Vögel, wird man von lauten, hellen Stimmäußerungen überrascht.
Der Name Unzertrennliche ist auch im Hinblick auf ihre Lebensweise Programm. Agaporniden gehen eine streng monogame Paarbindung mit einem Artgenossen ein, die oft ein Leben lang hält. Stirbt ein Partner, kann der zurückgelassene Vogel nicht lange alleine sein. Er geht eine neue Partnerschaft mit einem anderen Agaporniden ein.
Haltung der Unzertrennlichen
Agaporniden sind sehr soziale Tiere und dürfen nur paarweise gehalten werden. Für bis zu drei Vogelpaare empfiehlt der Tierschutzbund eine Voliere mit einer Grundfläche von 200 x 60 cm und einer Höhe von 150 cm. Wollen zwei zusätzliche Vogelpaare mit in den Käfig einziehen, muss die Grundfläche um 50 % erhöht werden.
Täglich steht ein mindestens einstündiger, besser ein beliebig langer Freiflug auf dem Programm der Unzertrennlichen. Kann den Tieren ihr Wunsch nach Freiflug nicht erfüllt werden, schafft ein freier Flugraum mit einer Größe von mindestens 2,5 m³ für bis zu drei Vogelpaare Abhilfe.
Finden die Agaporniden in einer ganzjährigen Haltung im Außenbereich Platz, muss den Tieren ein beheizter Schutzraum mit einer Grundfläche von mindestens 150 x 60 cm und einer Höhe von 100 cm zur Verfügung stehen. Rosenköpfchen, Schwarzköpfchen, Pfirsichköpfchen und Taranta-Bergpapagei fühlen sich bei mindestens 5 °C wohl. Für andere Arten hingegen müssen im Schutzraum 10–15 °C herrschen. Der Gestaltung des Schutzraums sind kaum Grenzen gesetzt, achten Sie jedoch darauf, dass er hell genug ist, so dass sich die Vögel bei Dämmerung in ihn zurückziehen. Große, im oberen Bereich angebrachte Einfluglöcher ermöglichen auch ängstlicheren Tieren den Einflug.
Einrichtung des Vogelheims
Statten Sie die Voliere der Unzertrennlichen mit Sitz- und Klettermöglichkeiten aus. Dafür eignen sich Äste, Zweige und Sitzstangen mit unterschiedlichen Durchmessern. Auch eine Bademöglichkeit in Form einer Wasserschale findet Einzug ins Vogelheim. Im oberen Bereich des Käfigs sind Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke anzubringen. Zu guter Letzt benötigt jedes Vogelpaar ein an der Vorderseite geöffnetes Schlafhäuschen.
Pflege
Zur täglichen Reinigung gehört neben der Säuberung der Futter- und Trinkgefäße auch die Befreiung des Käfigs von Frischfutterresten. Der Kot der Tiere wird je nach Bewohneranzahl ein- bis mehrmals wöchentlich entfernt.
Platzieren Sie die Voliere der Liebesvögel an einem vor Zugluft und kalter Nässe geschützten Ort und stellen Sie eine konstante Temperatur von 18–25 °C sicher. Um den Tieren einen natürlichen Rhythmus zu ermöglichen, werden Hell-, Dämmerungs- und Dunkelphasen simuliert. Die Dauer der Hellphase darf dabei nicht unter 10 Stunden liegen. Eine Beleuchtung mit UVA- und UVB-Anteil stellt zum einen das Seh- und Erkennungsvermögen und die Orientierung der Vögel sicher, zum anderen auch die Versorgung mit Vitamin D3.
Nahrung – das schmeckt den Liebesvögeln
Das Grundfutter der Agaporniden setzt sich aus halbreifen, reifen und gekeimten Sämereien wie Kolbenhirse, Kanarien-, Neger- und Kardisaat sowie Rübsen zusammen. Auch spezielle Pellets oder Extrudate kommen in Frage. Frischfutter in Form von bestimmten Früchten, Gemüse und Wildkräutern peppen täglich den Speiseplan der Vögel auf und können als kleine Belohnung verfüttert werden. Zudem freuen sich Rosenköpfchen, Schwarzköpfchen, Pfirsichköpfchen & Co. regelmäßig über frische, ungespritzte Zweige von Laubbäumen. Auch Mineral- und Vogelgrit gehören zu einer ausgewogenen Ernährung und muss unbedingt stets im Käfig bereitstehen. Zusätzliche Mineralstoffe, Vitamine und tierisches Eiweiß sind nur während der Mauser und der Aufzucht von Jungvögeln nötig.
Agaporniden und ihre Besonderheiten
Agaporniden sind sehr auf ihren Partner fixiert und anders als andere Papageien weniger auf uns Menschen bezogen. Um die zurückhaltenden Vögel zu zähmen, ist also durchaus viel Geduld und Training gefragt. Versuchen Sie beispielsweise Ihren Vogel mit Hilfe von Leckerlies und einem ruhigen Umgang auf Ihre Hand zu locken. Entwickelt der Unzertrennliche genügend Vertrauen zu Ihnen, wird er sich schon bald die Belohnung schnappen.