Bodenverbesserung im Hausgarten
Die vier Hauptbodenarten
Generell werden die Bodenarten zur Vereinfachung in vier Hauptarten unterteilt: Sand, Schluff-, Ton- oder Lehmböden. Die Einteilung der Böden lässt sich nach der Korngröße bestimmen. Nur selten kommen die Böden in ihrer reinen Form vor. Meist bezeichnet ein Überschuss der jeweiligen Art die Bodenart.
Anhand der Bodenart lässt sich einiges für die Pflege und den Anbau ableiten. Ein sandiger Lehmboden ist z. B. gut bis sehr gut zu bearbeiten. Er ist gut durchlüftet, kann aber durchaus eine Portion Nährstoffe vertragen. Mit einer zusätzlichen Humuszufuhr bzw. Düngung können Nährstoffe in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden. Das Wasserhaltevermögen ist in dieser Kombination dann durchaus als gut zu bezeichnen – wie auch die Wasserversorgung der Pflanzen.
Eigenschaften | Sand (0,063–2 mm) |
Schluff (0,002–0,063 mm) |
Ton (<0,002 mm) |
Lehm (Gemisch aus den 3 Arten) |
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Bearbeitung des Bodens | sehr gut | mittel | sehr schlecht | gut |
Speicherung der Nährstoffe | sehr schlecht | schlecht | sehr gut | gut |
Nachlieferung der Nährstoffe | schlecht | gut | gut | sehr gut |
Wasserhaltevermögen | sehr schlecht | gut | sehr gut | sehr gut |
Wassernachlieferung | schlecht | sehr gut | schlecht | gut |
Drainagewirkung | sehr gut | sehr schlecht | schlecht | mittel |
Bodenanalyse: Welche Bodenart lieg vor?
Und wie sieht es mit den Nährstoffen aus? Zunächst macht es durchaus Sinn, den Gartenboden etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Durch exakte und regelmäßige Bodenanalysen im ca. 2–3 Jahrestakt kennen Sie Ihren Boden und können für Ihre Blumen, Gemüse, Obst- und Ziergehölze wie auch Rasen eine bedarfsgerechte Düngung berechnen. In unserem Ratgeber "Düngung" erfahren Sie mehr rund um dieses Thema. Die Analyse beinhaltet folgende Werte: Bodenart, pH-Wert, Phosphor-Gehalt, Kali-Gehalt, Magnesium-Gehalt und Humus-Gehalt.
Weist der Boden einen Nährstoffmangel oder -überschuss auf, kann es zur Unterversorgung oder auch Festlegung bestimmter Nährstoffe kommen. Wichtig zu wissen: Der Nährstoff, der im Mangel ist, beeinflusst gemäß dem Minimumgesetz die Aufnahme aller übrigen Nährstoffe. Eine Pflanze kann sich nur so weit entwickeln, wie es die knappste Ressource erlaubt. Dies hat Auswirkungen auf Wuchs, Ernteerträge, aber auch Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit.
Ein wichtiger Faktor – der pH-Wert
Die meisten Pflanzen wie Gemüsepflanzen fühlen sich bei einem schwach sauren bis alkalischen Milieu (pH-Wert 6–7) am wohlsten. Moorbeetpflanzen wie Rhododendron oder Azaleen wachsen am besten auf saurem Boden. Passt der pH-Wert nicht, fahren die meisten Pflanzen ihren Stoffwechsel runter und können erkranken.
Hinzu kommt der Einfluss des pH-Wertes auf die Bodenorganismen und deren Aktivität. Bodenlebewesen sorgen für eine krümelige Struktur des Bodens und reichern diesen zusätzlich zu evtl. Düngemaßnamen mit Nährstoffen an. Die meisten fleißigen Helfer stellen ihre Arbeit bei sauren Böden ein.
Verbesserung der Bodenstruktur leicht gemacht
Boden umgraben – ja oder nein?
Die Organismen des Bodens schonen und eine Nährstoffauswaschung verhindern können Sie, indem Sie die Bodenoberfläche über den Winter mit Gründüngungspflanzen abdecken und den Boden im Frühjahr oberflächlich lockern. Möchten Sie Kompost oder abgelagerten Mist ausbringen, empfehlen sich ebenfalls die Monate März und April, also kurz vor der Einsaat bzw. dem Einsetzen der Pflanzen.
Gehört Ihr Boden zu den leichteren Gartenböden oder möchten Sie Ihren Boden zum Schutz der Bodenorganismen auf keinen Fall grob bearbeiten, können Sie ihn auch mulchen oder Gründüngungspflanzen im Herbst aussäen. Zur Bodenlockerung arbeiten Sie die Erde dann nach dem Winter mit einem Sauzahn, einer Handegge oder Harke durch. Dabei handelt es sich um Kultivatoren, die den Boden lockern, ohne ihn zu wenden.