Futterumstellung bei Hunden – So einfach klappt's!

Manchmal ist es notwendig, das Hundefutter zu wechseln. Von Trockenfutter auf Nassfutter. Von BARF auf fertige Menüs. Oder von normalem Futter auf hypoallergenes Futter. Gründe hierfür gibt es eine Vielzahl. Magen-Darm-Erkrankungen, allergische Reaktionen oder der Übergang in eine neue Lebensphase machen einen Wechsel unabdingbar. Doch was ist hierbei eigentlich zu beachten und wie verläuft die Umstellung für Ihren Schützling so schonend wie nur möglich?

Gründe für eine Futterumstellung

Gründe für eine Futterumstellung
Eine Futterumstellung kann aus den verschiedensten Gründen notwendig sein. Die wichtigste Frage hierbei: Ist sie für die Gesundheit Ihres Tieres notwendig? Wechseln Sie nie das Futter, nur um Ihrem Vierbeiner mehr Abwechslung zu bieten. Im Gegensatz zu Menschen stört es unseren tierischen Mitbewohner nicht, wenn jeden Tag das gleiche auf dem Speiseplan steht. Solange das Futter die richtige Zusammensetzung aus Nährstoffen besitzt, ist es für Ihren Liebling vollkommen in Ordnung, jeden Tag das gleiche Menü serviert zu bekommen.

Der Eintritt in eine neue Lebensphase, gesundheitliche Ursachen oder Unverträglichkeiten können hingegen das Umstellen erforderlich machen. Um dies für Ihren Schützling so schonend und verträglich wie nur möglich zu gestalten, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten. 

Der Wechsel in eine neue Lebensphase

    • Die Lebensphasen eines Hundes lassen sich grundsätzlich in drei Abschnitte teilen: Junior, Adult und Senior. Zu beachten gilt dabei, dass kleine Hunde schneller erwachsen werden als große Hunde und gleichzeitig langsamer altern. Kleine Rassen unter 5 Kilo gelten beispielsweise erst ab einem Alter von 10 Jahren als Senioren, wohingegen große Rassen über 40 Kilo bereits mit 5 Jahren in den Ruhestand eintreten.
    • Die jeweiligen Bedürfnisse ändern sich im Verlauf eines Hundelebens: Ein Welpe beziehungsweise Junior entwickelt sich nur mit den richtigen Nährstoffen und Kalorien gesund und benötigt demzufolge eine andere Zusammensetzung seines Futters als ein ausgewachsenes Tier. Ältere Hunde und Senioren brauchen hingegen weniger Kalorien und eher eine altersunterstützende Ernährung

    Junior

    Besondere Bedürfnisse
    • ✓ Hoher Energie- und Eiweißbedarf
    • ✓ Das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis für eine gesunde Knochenentwicklung
    • ✓ Anpassung der Energieaufnahme an Wachstum bzw. Gewicht
    • ✓ Kleinere Portionen ca. 34 x täglich

    Adult

    Besondere Bedürfnisse
    • ✓ Futtermenge angepasst an das Aktivitätslevel bzw. den Energiebedarf
    • ✓ Zink für ein gesundes Fell
    • Calcium zum Erhalt kräftiger Knochen
    • ✓ Vitamin E für ein gesundes Immunsystem
    • ✓ Normale Portionen ca. 12 x täglich

    Senior

    Besondere Bedürfnisse
    • ✓ Geringerer Energiebedarf aufgrund abnehmender Aktivität
    • ✓ Kaum Durstgefühl, daher lieber Nassfutter
    • ✓ Nahrungsergänzungsmittel bei z. B. Gelenkproblemen
    • ✓ Kleinere Portionen ca. 34 x täglich

    Unverträglichkeiten & Allergien

    Unverträglichkeiten & Allergien

    Reagiert Ihr Tier auf etwas Bestimmtes wie beispielsweise sein Hundefutter, kann es sich dabei um eine Allergie oder Unverträglichkeit handeln. Während man bei einer Intoleranz nur mit leichten Verdauungsproblemen zu kämpfen hat, können Allergien ernstzunehmende, gesundheitliche Probleme verursachen. Die Intoleranz ist lediglich auf das fehlende Enzym zur Verarbeitung bestimmter Nahrung zurückzuführen. Eine Allergie hingegen ist eine übertriebene Reaktion des Körpers auf eine bestimmte Substanz.

    • Parasitenallergie: Beim Kontakt mit Parasiten wie beispielsweise Milben und Flöhen sondern diese Speichel und auch Gifte ab, auf welche Ihr Schützling allergisch reagieren kann.
    • Umweltallergie: Treten die allergischen Reaktionen während oder nach Spaziergängen auf, reagiert Ihr Vierbeiner womöglich auf bestimmte Böden, Pflanzen, Pollen oder Gräser. 
    • Kontaktallergie: Spielt Ihr Schützling gerade mit seinem Lieblingsspielzeug aus Hartplastik, wenn sich eine allergische Reaktion ankündigt, liegt die Ursache vermutlich in der Allergie bestimmter Substanzen. Sogar der eigene Fressnapf kann in diesem Fall eine Gefahr darstellen. 
    • Futtermittelallergie: Bekannt hierfür sind vor allem Futterkomponenten wie Getreide, Laktose, Soja und künstliche Aroma- und Farbstoffe. Aber auch Rind oder Huhn sind auf Grund ihrer Eiweißverbindungen häufige Auslöser.

    Woran erkennt man eine Allergie beim Hund?

    • Häufiges Erbrechen
    • Durchfall bzw. weicher Kot
    • Blähungen
    • Haarausfall
    • Kaum Appetit
    • Antriebslosigkeit
    • Entzündungen der Haut 
    • Juckreiz mit schuppiger Haut

    Wussten Sie schon? Es gibt mehrere Möglichkeiten für eine Diagnose von Allergien bei Hunden. Neben dem klassischen Bluttest gibt es einen Allergietest, die Ausschlussdiät, bei der in einzelnen Phasen auf verschiedene Futterbestandteile verzichtet wird, und andere klinische Verfahren zur Feststellung. Nicht immer liegt die Ursache für auftretende Symptome im Futter. Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrem Tierarzt beraten.

    Futterumstellung – Schritt für Schritt

    Futterumstellung – Schritt für Schritt

    Eine Futterumstellung ist für unsere Vierbeiner nicht immer einfach. Ein anderer Geruch, ein anderer Geschmack und eine andere Konsistenz. Das sind viele ungewohnte Dinge, an die es sich erst einmal zu gewöhnen gilt. Wenn Sie sich erhoffen, dass Sie einfach alle Dosen aufbrauchen und dann direkt mit dem neuen Futter starten, müssen wir Sie leider enttäuschen: Das sorgt nicht nur für Irritation bei Ihrem Hund, sondern strapaziert auch den Magen und Darm enorm.

    Eine Futterumstellung kann den Magen-Darm-Trakt Ihrer Fellnase ordentlich auf den Kopf stellen. Nehmen Sie sich genügend Zeit und tauschen Sie nach und nach das alte gegen das neue Futter aus. Eine sofortige Futterumstellung kann mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Verdauungsproblemen und Durchfall oder Erbrechen enden. Das erweckt den Anschein, dass der Vierbeiner sein neues Futter nicht verträgt. Oft steckt aber eine viel zu schnelle Umstellung dahinter.

    Orientieren Sie sich bei der Umstellung des Futters an folgendem Schema, damit Ihr Hund seinen Körper nach und nach an das neue Futter anpassen kann:

    Tag 1 - 3

    25% zum alten Futter hinzugeben

    Tag 4 - 7

    50% zum alten Futter hinzugeben

    Tag 8 - 10

    75% zum alten Futter hinzugeben

    Ab Tag 10

    100% neues Futter

    Tipps & Tricks – So gelingt's bestimmt!

    Tipps & Tricks – So gelingt's bestimmt!
    • Futter mischen: Wie Sie eben erfahren haben, empfiehlt es sich, das alte Futter mit dem Neuen vermischt zu servieren. So verbindet sich das Bekannte mit dem Unbekannten und ermöglicht Ihrem Vierbeiner so einen leichteren Übergang.
    • Akzeptanz erhöhen: Die Futterumstellung kann sich bei besonders wählerischen Artgenossen durchaus über mehrere Wochen hinziehen. Versuchen Sie es mit einem ganz natürlichen Hilfsmittel: Geschmacksintensives Lachsöl verstärkt den Geruch und Geschmack des Futters, sodass Ihr Liebling kaum widerstehen kann. 
    • Snacks reduzieren: Auch wenn Sie Ihrem Liebling gerne eine Freude mit Leckerlis machen oder diese zu Trainingszwecken nutzen, empfiehlt es sich, in der Phase der Umstellung darauf zu verzichten. Je hungriger, desto eher wird auf Futter zurückgegriffen, das zu Beginn vielleicht nicht so interessant erscheint. Ist die Futterumstellung abgeschlossen, darf wieder losgesnackt werden.

    Weitere Themen rund um die Ernährung

    Ein neues vierbeiniges Familienmitglied zieht bei Ihnen ein und stellt Ihren Alltag erst einmal auf den Kopf. Doch was gibt es bei der Ernährung eigentlich zu beachten? 
    Welpen richtig füttern
    Senioren auf vier Pfoten – Was gilt es bei der Fütterung nun zu beachten?
    Altersgerechte Ernährung Senioren
    Was sich hinter der Bezeichnung Barf verbirgt? Eine Biologisch Artgerechte Rohfütterung für Hunde, bei der Ihr vierbeiniger Liebling rohes Fleisch ergänzt durch Knochen, Fisch, Obst, Gemüse, Kohlenhydrate und bestimmte Nährstoffe bekommt. 
    Alles rund um BARFen
    Ist die Ernährungsform für Ihren Vierbeiner ebenfalls von Vorteil? Ist sie artgerecht oder wider der Natur?
    Vegane Ernährung für Hunde
    Passwort vergessen?

    Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben, schicken wir Ihnen gerne ein neues Passwort an die bei uns hinterlegte E-Mail-Adresse.