Schling- und Kletterpflanzen: Ein unterschätzter Mehrwert

Schling- und Kletterpflanzen: Ein unterschätzter Mehrwert
Wünschen Sie sich einen Ort des Rückzugs, ein schattiges Plätzchen oder einen natürlichen Wind- und Sichtschutz? Kletterpflanzen sind absolute Allroundtalente und haben einiges zu bieten. Mit ihnen können Sie Ihren Garten, Ihre Terrasse oder Ihren Balkon zu einer herrlichen grünen und teils blühenden Oase verwandeln oder Wände, Pergolen, Rankbögen und Kletterhilfen begrünen.

Was die Klettermaxe alles können

Kletter- und Schlingpflanzen sind wertvolle Gestaltungselemente im Garten. Ob zum Beranken von Pergolen und Rankgerüsten, als Sichtschutz oder Gartendeko, die Verwendungsmöglichkeiten sind ebenso vielfältig wie das Erscheinungsbild. Entscheiden Sie, ob immergrüne Schlingpflanzen, Kletterpflanzen mit auffälligen Blüten oder Kletterer mit essbaren Früchten Ihren Garten verschönern sollen.

Als Fassaden- und Wandbegrüner schaffen kletternde Pflanzen zudem ein Mikroklima, da Äste und Zweige zwar direkt an der Wand wachsen, die Blätter jedoch abstehen. So bildet sich ein isolierendes Luftpolster, das im Sommer die Wärme abhält.

Zusätzlich wird über die Blattoberflächen Wasser verdunstet und so die Umgebungsluft gekühlt. Im Winter schirmen immergrüne Kletterpflanzen wie Efeu kalte Luft ab, so dass die Außenwände nicht so schnell auskühlen.

Daneben haben Fassadenkletterer auch einen ökologischen Nutzen. In dem dichten Blättergeflecht finden viele Kleintiere Unterschlupf und Vögel Platz für ihre Nester.

Viele nützliche Infos rund um die Kletterfreunde auf einen Blick...

Jede Kletterpflanze klettert anders

Im Zuge ihrer Entwicklung haben Pflanzen unterschiedliche Pflanzenteile und Techniken entwickelt, um sich in die Höhe bzw. ans Licht zu ziehen. Selbstklimmer können das ganz alleine, Rank- und Schlingpflanzen sowie Spreizklimmer brauchen Unterstützung dabei.

Selbstklimmer

Diese Kletterpflanzen halten sich mit Haftwurzeln oder Haftscheiben fest und können dadurch ohne Unterstützung überall in die Höhe ranken.

Rank- und Schlingpflanzen

Durch spezielle Rankorgane oder schlingende Triebe klettern diese Pflanzen, benötigen dafür aber ein Gerüst, an das sie sich klammern können.

Spreizklimmer

Sie halten sich mit Stacheln (Rose) oder Triebverlängerungen (Jasmin) fest, brauchen aber auch ein Gerüst, um daran empor zu klettern.

Anzucht und Pflanzzeit

Möchten Sie Ihre Schling- und Kletterpflanzen auf dem Fensterbrett oder in einem Frühbeet vorziehen, gelingt dies bei einjährigen Pflanzen sehr gut. Auch aus Saatgut gezogene Kletterpflanzen erfreuen mit einer üppigen Blütenfülle. Mit dem Vortreiben beginnen Sie je nach Gattung bereits ab Februar.

Die besten Zeitpunkte, um Schling- und Kletterpflanzen einzusetzen, sind Frühjahr oder Herbst. Pflanzen Sie im Herbst, können Sie bereits im nächsten Jahr die Farbenpracht Ihrer Kletterer bewundern. Einjährige Kletterpflanzen, die frostempfindlich sind, kommen erst im Mai, nach den letzten Frösten nach draußen.

Pflanzen Sie im Sommer Kletterspezialisten, gießen Sie regelmäßig und ausreichend, um das Anwachsen auch bei warmen Temperaturen zu ermöglichen.

Pflege der Schönheiten

Jede Pflanze hat ihre eigenen Standortwünsche. Während die eine Pflanzengattung gerne direkt in der Sonne steht, bevorzugt die andere eher Halbschatten oder sogar einen Platz im Schatten. Das Gleiche gilt für die Bodenansprüche.

Rosen z. B. mögen gerne lockere, nährstoffreiche und sandig-lehmige Böden mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert – Kletterhortensien hingegen bevorzugen durchlässige, humose Böden mit saurem pH-Wert. Neben der richtigen Pflanzenauswahl und den passenden Standortverhältnissen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Bewässerung: Die meisten Kletterpflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben, insbesondere während trockener Perioden. Es ist wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, aber Staunässe zu vermeiden. 
  • Düngung: Eine kontinuierliche Nährstoffversorgung danken die Klettermaxe mit üppigem Wachstum und je nach Pflanzengattung herrlicher Blütenbildung. Verwenden Sie einen ausgewogenen Dünger gemäß den Produktanweisungen.
  • Winterschutz: Frostempfindliche Arten wie Rosen oder mehrjährige Kletterpflanzen im Kübel benötigen zusätzliche Winterschutzmaßnahmen. Vliese, Kokosmatten, Reisig und Co. sind nützliche Helfer, um vor frostigen Temperaturen zu schützen. Mehrjährige, winterharte Kletterpflanzen wie der Efeu brauchen keinen Winterschutz.

Eine hilfreiche Stütze beim Wachsen

Die meisten Kletterpflanzen wachsen am besten an speziellen Rankhilfen. Verankern Sie die Gerüste fest im Boden und heben Sie danach ein Pflanzloch aus, je nach Größe des Wurzelballens 40–50 cm tief.

Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton auf dem Lochboden als Schutz vor Staunässe. Setzen Sie nun die Pflanze ein, füllen Sie mit Erde auf, treten diese leicht an und wässern reichlich.

Anschließend binden Sie die unteren Triebe an das Rankgerüst, um der Pflanze die Wuchsrichtung anzuzeigen. Je nach Art der Wuchsform rankt diese nun selbstständig hinauf oder muss festgebunden werden.

Rankhilfen

Schneiden oder nicht?

Der Rückschnitt bei Schling- und Kletterpflanzen richtet sich nach der Wuchsstärke. Schwach wachsende Arten wie Kletterhortensien benötigen nur einen Auslichtungsschnitt, wenn sie zu groß werden.

Stark wachsende Arten wie Klettertrompete und Blauregen werden im Winter an den einjährigen Trieben bis auf zwei bis drei Knospen kräftig eingekürzt, um einen guten Neuaustrieb im nächsten Jahr zu erreichen.

Einjährige Kletterpflanzen benötigen keinen Rückschnitt.

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